Wissen
Natur- und Umweltglossar
Autochthone Pflanzen sind Pflanzen aus der Region für die Region. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt die Verwendung autochthonen Pflanzguts seit dem Jahr 2020 verbindlich für den unbesiedelten Raum vor.
Alleen werden immer seltener, dabei waren sie früher ein beliebtes Mittel im Wegebau. Die meist beidseitig der Wege gepflanzten Bäume boten den Reisenden viele Vorteile (Bodenstabilität, Schutz vor Regen und Wind, Schatten, Orientierungshilfe und vereinfachte Wegfindung). Im 19. Jahrhundert galten Alleen als Zeichen von Reichtum und Besitz (Zufahrten zu Herrschaftshäuser, Verwendung in Parkanlagen).
Auch heute stellen die Bäume am Wegesrand zahlreiche Funktionen bereit. Sie produzieren Sauerstoff, filtern Abgase und Schadstoffe aus der Luft und sind Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Die Bäume halten Schneeverwehungen ab und befestigen durch das Wurzelwerk die Erde am Straßenrand. Gerade Hänge müssen ohne Bäume mechanisch stabilisiert werden. Zusätzlich dienen Bäume als Sichtschutz und verschönern die Landschaft.
Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Biotope für eine Vielzahl von Insekten. Dort finden diese Nektar in Hülle und Fülle und bei rücksichtsvoller Pflege auch Brutrefugien. Von den Insekten wiederum profitieren Vögel, Amphibien, Kleinsäuger, Reptilien, Fische etc.. Wichtig ist eine möglichst sonnige Fläche. Gut geeignet sind lehmig-sandige Böden. Je nährstoffärmer, desto besser. Übrigens: Blühwiesen sind für die klassische Honigbiene eher uninteressant (vorzugsweise Trachtsammler).
Eine Totholz- oder Benjeshecke bietet vielen Nützlingen Schutz und ein Zuhause. Eine Benjeshecke bietet für zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise Amsel, Zaunkönig und Rotkehlchen einen geschützten Bereich, den diese gerne als Nistmöglichkeit annehmen. Auch kleine Säuger wie Igel und Siebenschläfer sowie kleine Reptilien wie die Zauneidechse, Amphibien wie die Erdkröte oder Insekten wie Wildbienen beziehen die Benjeshecke gern und sorgen als Nützlinge für einen schädlingsfreien Garten. Das Totholz bietet nicht nur Lebensraum, es bringt auch selbst wieder Leben hervor. Während das Holz langsam verrottet, sammeln sich durch Windanflug oder durch den Kot sich dort ansiedelnder Tiere Pflanzensamen, die keimen und das lockere Gehölz durchdringen. So entsteht mit der Zeit eine stabile, lebende Hecke.
Biodiversität oder biologische Vielfalt ist in den biologischen Wissenschaften ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum oder in einem geographisch begrenzten Gebiet.
Ist als Gegensatz zu intensiver Bewirtschaftung zu verstehen. Extensive Landwirtschaft ist im Allgemeinen umweltverträglicher. Aufgrund des geringeren Düngemittel- und Pestizideinsatzes besteht eine geringere Gefahr, dass Nährstoffe und Pestizide in Oberflächen und Grundwasser eingetragen werden.
Eine Magerwiese ist eine sehr artenreiche Wiese, die nur 1-2 mal im Jahr gemäht und kaum gedüngt wird. Typische Arten sind Zittergras, Grasnelke, echte Schlüsselblume, knolliger Hahnenfuß, Pechnelke, aufrechte Trespe, kleiner Wiesenknopf.
Als Monokultur werden landwirtschaftliche, gartenbauliche oder forstwirtschaftliche Flächen bezeichnet, auf denen ausschließlich eine einzige Nutzpflanzenart über mehrere Jahre hintereinander angebaut wird.
Neophyten sind Pflanzen oder Tiere, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen (nach 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas) in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie natürlicher Weise nicht vorkamen.
In Steinhäufen können sich Insekten und Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen, Schlangen) einerseits gut verstecken bzw. diese mögen die warmen sonnige Plätze, die sonnenbeschienene Steinhäufen bieten.
Hierbei werden Gehölze handbreit bis etwa 20 cm über dem Boden abgesägt und treiben später wieder aus.
Streuobstwiesen mit regionaltypischen Kernobstsorten sind ein wertvoller Beitrag für Artenvielfalt und Naturschutz. Der Streuobstanbau ist eine Form des Obstbaus, bei der großkronige Obstbäume auf Flächen verstreut gepflanzt werden. Im Gegensatz um Erwerbsobstbau mit kleinwüchsigen Kronen werden auf Streuobstwiesen wüchsige Hochstämme in weiten Abständen zueinander gepflanzt. Die Anlage von Streuobstwiesen hat im Alpenvorland eine lange Tradition, ist aber seit Jahren rückläufig. Streuobstwiesen leisten einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz, da es sich um eine extensive Form der Landnutzung handelt. Viele Tier- und Pflanzenarten finden dort einen Lebensraum in einer sonst zumeist monotonen und ausgeräumten Feldflur. Neben ihrer landschaftsprägenden Funktion stellen Streuobstbestände somit einen wichtigen, die Biodiversität fördernden Lebensraum dar.
Totholz wird in der Ökologie und insbesondere im Biotop- und Artenschutz als Sammelbegriff für abgestorbene Bäume oder deren Teile verwendet. Unterschieden wird zwischen stehendem Totholz, also noch nicht umgefallenen abgestorbenen Bäumen oder deren Teilen, und liegendem Totholz, das bereits auf dem Erdboden liegt. Totholz wird durch eine Vielzahl von Organismen genutzt (Pilze, Flechten, Moose, Käfer, Insekten (Ameisen, Schmetterlinge, Wespen, Wildbienen), Vögel (Spechte, Eulen, Käuze), Fledermäuse, Marder, Reptilien, Amphibien etc.). Viele Tiere stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, die in ihrer Lebensweise hochgradig auf bestimmte Zerfalls- und Zersetzungsarten von Holz angewiesen.
Ein Tümpel ist ein Stillgewässer, das limnologisch einem kleinen Weiher entspricht, jedoch gelegentlich trockenfallen kann. Er gehört zu den Kleingewässern und damit zu den Kleinbiotopen. Sie sind in der Regel weniger als 50 cm tief. Lebensraum für Binsen und Sumpfpflanzen, Algen. Lebensraum für Gelbbauchunke, Käfer, Mücken, Libellen, Köcherfliegen, andere Insekten und Würmer.