Projekt-Details

Anlage eines Tümpel-Biotops mit Feuchtwiese in Aitrach

Anlage eines Tümpel-Biotops mit Feuchtwiese
Anlage eines Tümpel-Biotops mit Feuchtwiese

Mit dem Projekt wurde im Februar 2021 begonnen. Das Projekt soll im Frühjahr 2021 fertiggestellt werden. Das Grundstück in Aitrach westlich der Autobahn A 96 nahe dem Ortsteil Stibi wurde der Gesellschaft schenkungsweise von der Fa. Sand- und Kieswerk Aitrach überlassen. Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Endböschung des vorangegangenen Kiesabbaus. Südlich angrenzend schließt die Bahnlinie Memmingen-Lindau an. Das Grundstück ist im Hangbereich von bis zu 10 Meter hohem Weidenbewuchs dominiert. Unterhalb der Böschung schließt sich einige 100 m² Wiese an. Auf dem Wiesenteil befindet sich ein altes Feldkreuz unter ein Trauerweide und eine Gedenkplatte in Form eines Ginkoblattes (angelegt von H. Erich Häring, Gründungsgeschäftsführer des Sand- und Kieswerks Aitrach) mit einem Ginkobaum (im Gedenken an den Atombombenabwurf in Hiroshima). Die Gedenkplatte ist eingerahmt mit 2 hohen Thujas und 1 Säuleneibe. Diese Bepflanzung ist landschaftsfremd. Der landschaftsfremde Ginkobaum ist als zum Gedenkstein zugehörig erhaltenswert. Die Wiese am Böschungsfuß ist extrem vernässt und enthält bereits typische Feuchtpflanzen wie z.B. Seggen.

Ziel

Im Rahmen des Projekts soll eine im Entwicklungsstadium befindliche Feuchtwiese, die aktuell noch gemäht wird, geschützt werden und mit einem wechselfeuchten Laichtümpel für die Zielarten Gelbbauchunke und Kreuzkröte sowie Libellenarten und andere Insekten aufgewertet werden. Der Monokulturbestand an Weiden im Hangbereich soll teilweise zurückgenommen werden, um Raum für größere Artenvielfalt zu geben. Dies soll durch autochthones, landschaftstypisches Pflanzenmaterial erreicht werden. Insekten, Vögel und Kleinsäuger sollen zusätzlich gefördert werden. Deshalb sollen sogenannte Benjeshecken aus Totholz angelegt werden. Zusätzlich sollen Nistkästen für Kleinvögel aufgehängt werden, die sich durch die neuen Strukturen verstärkt in diesem Bereich ansiedeln sollen. Das frei zugängliche Gelände soll mit Nagelfluh/Grobschotter und Benjeshecken aus Totholz unzugänglich gestaltet und damit aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Begleitend sollen die landschaftsfremden Thujas und die Säuleneibe (Gartenpflanzen-Zuchtform) entfernt werden.

Realisierung

Mit der Realisierung wurde in einem 1 Schritt im Februar 2021 begonnen. Zunächst wurden die landschaftsfremden Gehölze entfernt und Pfähle für 2 Benjeshecken geschlagen. Im Anschluss wurde der am Böschungsfuß aufstehende Weidenbestand um etwa 10 bis 15 Meter zurückgenommen. Das Schnittmaterial wurde weitestgehend in dem Benjeshecken verarbeitet. Für Meisen wurden mehrere Nistkästen an Baumstämmen angebracht. Der 2. Schritt wird im Frühjahr 2021 erfolgen. Im März/April soll ein vertiefter und natürlich abgedichteter wechselfeuchter Bereich angelegt werden sowie trocken liegende Sand-/Grobstein-/Totholzhäufen für Reptilien und Kleinsäuger (insbesondere auch Igel). Die Benjeshecken sollen mit geeigneten Beeren- und Rosengewächsen initial bepflanzt werden, um weniger Raum für Goldrute und Brennnesseln zu geben. An den Böschungsrändern sollen heimische Blühpflanzen angesiedelt werden und in den Hangbereichen heimische Baumarten. Das Feuchtbiotop verbindet sich mit einem bereits entstandenen Feldheckenbiotop im östlichen Anschluss und wertet den bereits bestehenden Biotopverbund auf.

Dank

Gedankt wird dem „Sand- und Kieswerk Aitrach“, das das Projekt mit der Grundstücksspende und zusätzlich mit Lieferung von Nagelfluh-Material/Sand-/Grobkies unterstützen wird.

Monitoring

Die Entwicklung des Feuchtbiotops wird in den kommenden Jahren beobachtet und durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden.